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Ausstellung: The Mystery of Banksy – a Genius Mind in München

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Bis 3. Oktober 2021 läuft noch die Ausstellung The Mystery of Banksy – a Genius Mind in München. Zusammen mit meiner Familie habe ich mir die Veranstaltung im Isarforum beim Deutschen Museum angeschaut und ich habe eine zwiespältige Meinung.

Was dem Besucher klar sein muss, es handelt sich nicht um Originalausstellungsstücke, sondern um gut gemachte Repliken und die Ausstellung wirbt damit, dass sie nicht autorisiert sei.

In New York hatte ich die Ehre einen echten Banksy Boy with Hammer an der Upper East Side zu bewundern, der mich nachhaltig beeindruckt hat.

Auf einmal standen wir von einem echten Banksy.
Auf einmal standen wir von einem echten Banksy.

In München war es schön, einen Streifzug des Schaffens dieses wohl berühmtesten Street-Art-Künstlers zu sehen, aber nicht in der Umgebung, die Banksy für seine Kunst eigentlich im Sinn hat. Kapitalismuskritik in Ausstellungsräumen mit 17 Euro Eintritt pro Nase (unter der Woche). Wie pervers ist das eigentlich?
Didaktisch ist die Show in München prima gemacht. Enorm vielseitig und ansprechend präsentiert: QR Codes erklären zusätzlich zu den Beschreibungen an den Bildern, was der Künstler mit seinem Werk aussagen wollte. Da lässt sich nichts meckern und aufgrund eines durchdachten Hygienekonzepts ist die Ausstellung auch nicht überlaufen. Der Besucher hat seinen Spaß und es gibt spezielle Fotopoints, um Schnappschüsse als Erinnerung zu schießen und für die Ausstellung Werbung zu machen.

Die Ausstellung zeigt eine stattliche Anzahl von Bildern und Motiven, zudem laufen Videoinstallationen, die das Vorgehen des Meisters der Straßenkunst zeigen. Richtig grinsen musste ich bei der Installation Death of a Phone Booth. Eine rote britische Telefonzelle liegt am Boden und krümmt sich vor Schmerz, weil sie mit einer Spitzhacke malträtiert wurde. Es soll eine Beschreibung über den Rückgang der Telefonzellen im öffentlichen Raum sein, weil Smartphones sich durchgesetzt haben. Und natürlich wurde dieses Kunstwerk von den Besuchern mit dem Smartphone fotografiert – auch von mir.

Das ausgestellte U-Bahn-Abteil mit Banksys künstlicherischer Aufforderung sich an die Corona-Maßnahmen zu halten finde ich super gelungen. Es war ein Spaß in diesem Wagon die kleinen Ratten zu suchen, die der Künstler versteckt hat. So wird das Kunstwerk zu interaktiven Kunstwerk durch den Besucher. Und auch die Toilette mit den Ratten im Spiegel sind super gelungen.

Etwas schade finde ich die Darstellung von Love is in the Bin – das Kunstwerk, das zur Aktionskunst im Hause Sotheby’s wurde, als der Rahmen das Bild Mädchen mit Ballon am 5. Oktober 2018 durch einen Reißwolf zerstörte. Ich beobachtete einige Besucher in München, die diese Aktion nicht kannten. Da wäre ein Videobildschirm mit der Aktion in Endlosschleife didaktisch sinnvoll gewesen als nur reine Texttafeln.

Der umfangreiche Katalog ist ein wirkliches Musst-have. Im Ausstellungsshop gibt es ihn reduziert und er ist wirklich hervorragend. Er zeigt die Originalwerke des Künstlers in den Straßen und Plätzen, also Street Art in ihrer natürlichen Umgebung. Ich habe einige Kunstbücher über Banksy, aber dies gehört für mich als kunstinteressierten Laien zu den besten Büchern.


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